Alastor – Onwards and Downwards – Album Review
Alastor – Onwards and Downwards
Herkunft: Schweden
Release: 28.05.2021
Label: RidingEasy Records
Dauer: 48:23
Genre: Psychedelic Doom Metal
Die schwedischen Psych-Doomer Alastor veröffentlichen mit Downwards And Onwards ihr zweites Vollzeitalbum. Und beschreiben damit ganz gut das aktuelle Weltgeschehen.
„Man kann die ganze Platte als das allmähliche Abgleiten einer Person in den Wahnsinn betrachten. Ein andauernder Albtraum ohne Ende. Es fasst auch den Zustand der Welt um uns herum zusammen, wie dieses Jahr deutlich gezeigt hat“, sagt Gitarrist Hampus Sandell zum Konzept der Platte. Nunja, er hat nicht ganz Unrecht damit.
Schwer wie Blei
Schwerer, psychedelischer Doom Metal der klassischen Sorte untermalt die wenig freundlichen, aber passenden Botschaften der Band. Alastor werden seit ihrem Debüt ja gerne als ein Mix aus Black Sabbath und Electric Wizard beschrieben. Dieser Vergleich ist zwar verständlich, wird der Band aber dennoch nicht ganz gerecht. Dafür enthält ihr Sound zu viele eigene Elemente und Ideen, von Blaupausen kann also keine Rede sein.
Der Song Death Cult zeigt beispielsweise sehr gut, wie die Combo aus bekannten Elementen eigenständige Lieder erschafft. Malmende Gitarrenriffs, unterbrochen von psychedelisch-ruhigeren Passagen, sowie die warme und klare Stimme von Robin Arnryd erzeugen zusammen eine Wall of Sound, der man sich nur schwer entziehen kann. Das Video findest du HIER.
Andere Songs des Albums, beispielsweise Nightmare Trip und der Opener The Killer In My Skull, schlagen in dieselbe Kerbe. Rockiger Doom Metal oder doom-lastiger Heavy Metal – wie auch immer man diesen Sound nennen möchte, er dröhnt jedenfalls unglaublich schwer aus den Boxen und erzeugt eine starke Sogwirkung auf den Hörer.
Leicht wie eine Feder
Die Band kann allerdings mehr als schleppende Gitarrenriffs aneinanderreihen. Ihre psychedelische Seite ist nicht minder stark ausgeprägt, was das Gesamtbild des Albums auflockert und die gebotene Heavyness perfekt ergänzt. Im Lied Dead Things In Jars wechselt die Band etwa unverhofft in einen Bluesrock-Part, getragen von einer simplen, aber einprägsamen Basslinie. Pipsvängen, eher stimmungsvolles Intermezzo als eigenständiger Song, ist hingegen rein akustisch ausgefallen.
Der letzte Song des Albums namens Lost And Never Found überrascht noch einmal mit Black Sabbath-Grundtenor, in den sich nach und nach Blues-Anleihen und Black Label Society-Atmosphäre mischen. Das kann man nicht beschreiben, man muss es hören – und fühlen.
Fazit
Selten hat sich Wahnsinn so heavy angehört. Onwards And Downwards ist gleichzeitig ein Statement zum aktuellen Zeitgeist und ein psychedelisches Doom-Highlight des Jahres 2021. Menschen mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne werden Alastor damit zwar wieder nicht überzeugen können, Freunde tonnenschwerer Gitarrenrffs und langsamerer Klänge werden um dieses Album aber nicht herumkommen können. 9 / 10.
Line Up
Robin Arnryd – Bass, Gesang
Hampus Sandell – Gitarre
Johan Björmander – Gitarre
Jim Nordström – Schlagzeug
Tracklist
01. The Killer In My Skull
02. Dead Things in Jars
03. Death Cult
04. Nightmare Trip
05. Pipsvängen
06. Onwards And Downwards
07. Lost And Never Found
Links
Facebook Alastor
Bandcamp Alastor
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