JOHN MALKOVITCH! – Hyenaeh – Album Review
JOHN MALKOVITCH! – Hyenaeh
Herkunft: Italien
Release: 25.10.2019
Label: Antigony Records
Dauer: 31:30:00
Genre: Postrock
Ich liebe Postrock ja und höre diese Art der Musik auch immer sehr gerne. Wer auch nur ein wenig tiefer in dieses Genre reinschnuppert, weiß genau, was ich meine, wenn ich sage, die Bands schießen wie die Schwammerl aus dem Boden. Es gibt einfach sehr viele Postrock Projekte und sie allesamt irgendwann mal durchzuhören ist ein Ding der Unmöglichkeit. Zum einen eben wegen der beschriebenen Vielzahl an Releases, zum anderen, es sei mir verziehen, wegen der zum Teil vorherrschenden Eintönigkeit der Produktionen. Irgendwann klingt alles ähnlich un man kann die Bands nicht mehr auseinander halten.
Dass ich nun ein Review über John Malkovitch schreibe und diese Band nicht ebenso im Fluss untergeht, ist also schon mal ein gutes Zeichen! Bleibt gespannt.
Doch von Beginn an: John Malkovitch ist ein Instrumentalprojekt, das Ende 2016 seine ersten Schritte zaghaften Schritte machte. Im Jahr 2018 veröffentlichte die Band ihre erste LP mit klingendem Namen The Irresistible New Cult Of Selenium, koproduziert von verschiedenen Labels der italienischen Underground-Szene. Nach mehr als 40 Konzerten in Italien und im Ausland veröffentlichten sie ihre zweite LP mit noch klingenderem Namen Hyenaeh, das am 25. Oktober über Antigony Records erschien.
Doch nun zum Album. Den Start macht ein rund zehnminütiges Epos mit Namen Carnassiale. Die ersten 45 Sekunden dienen als Aufmerksamkeitswecker. Die Spannung steigt, denn man wird wie durch ein Magnet angezogen von den folgenden düsteren Gitarren. Hier befindet man sich unmittelbar in einer Geschichte, von der man noch nicht weiß, wohin sie einen entführt. Doch es bleibt düster. Der treibende Bass begleitet einen durch den Song. xx Kübler Ross folgt da schon etwas lebendiger, wenn auch nicht weniger düster. Der Sound trabt aggressiv aus den Boxen und ich weiß auch bei der knapp zweiminütigen Bridge Coda Corta möchte ich nicht abdrehen, sondern wissen was Ferale zu bieten hat. Dieser Song zeigt nun endgültig, dass das Album komplexer ist als erwartet und ich zumindest ein zweites, wenn nicht sogar drittes Anhören benötige um zu verstehen. Bass und Schlagzeug geben sich ein Stelldichein und versuchen gemeinsam die Gitarre zu zügeln. La Grande Madre Gialla braucht dann erneut etwas Anlaufzeit um Fahrt aufzunehmen und bildet den Abschluss des Albums.
Mein Fazit:
Fünf Songs mit einer Spiellänge von mehr als 30 Minuten, die mich mit auf eine Reise in die Wildnis nahmen, sind mir hier satte 7,5/10 wert. Nicht jeder SOng zündete sofort, wenn auch die Geschichte an sich wirklich gut gemacht ist. Psychedelischer und zugleich doomiger Sound, der satt dröhnt. Wer dies mag, ist hier genau richtig!
Tracklist
01 – Carnassiale 10:25
02 – xx Kübler Ross 5:01
03 – Coda Corta 1:53
04 – Ferale 3:10
05 – La Grande Madre Gialla
Links:
Facebook John Malkovitch
Bandcamp John Malkovitch
Antigony Records