Bloody Hell – The Bloodening – Album Review
Bloody Hell – The Bloodening
Herkunft: Finnland
Release: 30.04.2021
Label: Rockshots Records
Dauer: 57:17
Genre: Heavy Metal
Die seit 2000 bestehenden Bloody Hell aus Finnland sind berühmt für ihre alkohol-befeuerten, wilden Live Shows und ehrlichen Texte über Trunkenheit, den Kater danach, den Teufel und andere essentielle Themen.
Mit The Bloodening hauen die Trunkenbolde nun ihre neue Platte raus, die von Tom Rask, der auch für die Drums auf dem Album zuständig war, in seiner Drum Record Factory aufgenommen und von Esa Orjatsalo im Tadaa Music Studio gemischt und gemastert wurde.
Hangover Rider beginnt mit einem Intro, das mich an mein Lieblings-Metallica-Album, und zwar Ride The Lightning mit dem Intro zu Fight Fire With Fire, erinnert. Nach diesem Akustikintro geht es direkt in die Vollen, mit einem Scream und einem Painkiller-artigen Drum-Intro.
Old School Metal
Gesanglich klingt Sänger und Bassist Marko Skou hier ein wenig nach einer Mischung aus Chris Boltendahl von Grave Digger und Rolf Kasparek von Running Wild. Musikalisch bekommt man oldschooligen, schnörkellosen Heavy Metal geboten, der wie direkt aus den 1980ern klingt und augenzwinkernd von einem verkaterten Motorrad-Rowdie erzählt.
Groovig-rockig folgen die Songs Face in Hell, der noch aus den Anfangstagen der Band stammt und The Undertaker, der dem ehemaligen Band-Van gewidmet ist, der sich als wahres Geldgrab entpuppte. Beide Tracks klingen ein wenig nach old-school-Accept, coole Midtempo-Banger mit geilen Solo-Gitarren.
Was zur Hölle!!
Etwas mehr Tempo gibt es dann bei In The Night We Burn, mit tollen Twin Guitars, griffigen Riffs, eingängigem Refrain und melodischen Soli. Smoking ist wieder ein straighter Rocker, mit schönen Gitarren und zweistimmigen Vocals. Gerade die Gesangspart über den Akustikpassagen sind wirklich gelungen. Ein richtiger Hit, dieser Song, der pures 1980er Feeling aufkommen lässt!
What The Hell erinnert etwas an rockigere Running Wild Songs, auch von den Vocals, dennoch dürfen auch die Accept-Männerchöre nicht fehlen. Treibend knallt Burn Witch Burn nach vorne, old-schoolig und ein wenig stumpf, aber wieder mit tollen Soli.
Von Serienmörderinnen zu Museen moderner Kunst
Der Track Murders She Wrote erzählt von der Serienkillerin Aileen Wuornos. Ein eingängiger Midtempo-Song, mit wirklich packenden Vocal-Lines und wieder einmal einem starken Solo. Etwas mehr Gas geben die Jungs im folgenden Song, Midnight Man drischt nach gemäßigtem Tempo im Intro straight drauflos, ein schöner kurzweiliger Banger.
Long Road To Hell ist ein netter Rocker, der mich aufgrund des etwas klinischen Drummings und mangelnder Abwechslung nicht so recht packen mag. Mit leicht punkigem Touch beginnt Bite, und geht auch eigentlich gut nach vorne; nur der Refrain ist mir dann doch etwas zu stumpf, hier hätte ich mir etwas mehr Abwechslung gewünscht.
Zum Schluss kommt ein ziemlich ungewöhnlicher Track namens Kiesma (The Museum of Modern Art), den ich dann wirklich wieder gelungen finde. Schön schleppend, doomig aber dennoch melodisch und mit sehr interessanten Vocals und spoken words Passagen. Der Song steigert sich schön episch zum Schluss in melodisch-schwelgerischen Gitarreneskapaden.
Ein schönes Finale!
Fazit
Bloody Hell haben mit The Bloodening ein rundum oldschooliges und schnörkelloses Metal-Album geschmiedet, das ich jedem 1980er-Metal-Enthusiasten empfehlen kann.
Die Songs versprühen den rauen und rohen Charme von hart rockendem, straightem Old School Heavy Metal. Den Haudegen aus Finnland ist hier ein gutes, ehrliches Metal-Album gelungen. Daher von mir 7,5 / 10.
Line Up
Marko Skou – Bass, Gesang
Jaakko Halttunen – Gitarre
Esa Orjatsalo – Gitarre
Atte Marttinen – Schlagzeug
Gastmusiker:
Tom Rask – Schlagzeug auf dem Album
Mika Grönholm – Lead Gitarre bei Kiesma (The Museum of modern arts)
Micko Hell – Gesang bei Kiesma (The Museum of modern arts)
Tracklist
01. Hangover Rider
02. Face In Hell
03. The Undertaker
04. In The Night We Burn
05. Smoking
06. What The Hell
07. Burn Witch Burn
08. Murders She Wrote
09. Midnight Man
10. Long Road To Hell
11. Bite
12. Kiesma (The Museum of Modern Arts)
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