Cobra Cult – Second Gear – Album Review
Cobra Cult – Second Gear
Herkunft: Stockholm / Schweden
Release: 05.03.2021
Label: GMR Music
Dauer: 23:52
Genre: Hard Rock / Rock / Rock ’n‘ Roll
Die Schweden von Cobra Cult haben sich 2015 als Duo gegründet und sich im Laufe der Jahre bis 2019 zum Quartett vervollständigt. Ihr erstes, gleichnamiges Studioalbum haben sie 2018 abgeliefert und sich in den Jahren hauptsächlich in Europa live auf den Bühnen betätigt. Ihren bisher größten Gig lieferten sie 2019 auf dem Sweden Rock Festival ab.
Auf die Band aufmerksam geworden bin ich wegen der Parallelen zur ebenfalls aus Schweden stammenden Band Electric Hydra. Trotz der gleichen geografischen Herkunft und dem Fakt, dass bei beiden Bands eine Frontfrau in der ersten Reihe steht, gibt es doch große musikalische Unterschiede in der Ausrichtung zwischen beiden Bands.
Schnell, kurz und knackig
Cobra Cult gehen weniger in die Stoner Richtung, sondern präsentieren uns viel mehr schnellen, riffbetonten Rock ’n‘ Roll. Das bedeutet nicht, dass es hier simpel wird, denn alle auf Second Gear enthaltenen Kompositionen wirken kurzweilig und treten nur dreimal über die Grenze von drei Minuten.
Die Drums galoppieren, die Riffs braten und Johanna Lindhult’s Stimme versprüht ein warmes Feeling. Zum Einstand gibt es HIER den Opener Sell Your Soul zu hören, der aussagekräftig für das Level auf dem gesamten Album ist.
Auch bei den folgenden Stücken wird nur selten das Tempo zurückgenommen. Das ist schade, denn gerade beim stampfenden Mean Machine wirkt die Mucke schön metallisch und die Stimme von Johanna kommt noch besser zur Geltung. Das folgende Hey!? schmettert dann schon wieder so schnell und rotzig um die Ecke, dass wohl auch Anhänger von Motörhead hier durchaus ihren Gefallen finden.
Trotzdem Second Gear wie aus einem Guss wirkt, sind besonders Beginn und Ende des Albums von straightem, schnellen Rock ’n‘ Roll geprägt. Im Mittelteil gibt es mehr feine Gitarrenarbeit und wirkt auf mich dadurch etwas mehr metallischer. Ich hätte mir noch gewünscht, dass gerade bei den schnellen Nummern Johanna noch mehr die raue, dreckige Rockröhre heraushängen lässt und das sehr kurz geratene Album vielleicht ein oder zwei Kompositionen mehr in Richtung des tollen Mean Machine aufweist.
Ein wirklich professioneller Backround
Für die gelungene Produktion und den Mix ist kein anderer als Robert Pehrsson, u.a. Robert Pehrsson‘s Humbucker und Death Breath, verantwortlich. Er hat auch als Gastmusiker auf dem Album mit zur Gitarre gegriffen. Gemastered wurde Second Gear von Joel Grind, der auch schon für Dee Snider, Toxic Holocaust und Municipal Waste tätig war.
Fazit
Cobra Cult haben mit Second Gear ein kompaktes und hochwertiges Album geschaffen. Der Mix aus Rock ’n‘ Roll, Hard Rock und metallischen Anklängen macht es abwechslungsreich und spricht eine breite Hörerschaft an. Bleibt zu hoffen, dass Cobra Cult bald auf die Bühne zurückkehren können, um unser Leben mit ihrer überschäumenden Energie neu aufzuladen. Bis dahin drücke ich auf die Repeat-Taste und gebe eine verdiente 8 / 10.
Line Up
Johanna Lindhult – Gesang, Gitarre
Thomas Jonsson – Bass, Gesang
Carl Johan “Sillen” Sillén – Schlagzeug
Anders Martinsgård – Gitarre
Gastmusiker:
Robert Pehrsson – Gitarre
Joseph Tholl – Backing Vocals
Tracklist
01. Sell Your Soul
02. The Devil’s End
03. Run For Your Life
04. Mean Machine
05. Hey!?
06. Dust On My Boots
07. Beat The Demon
08. Hit The Stage
Links
Facebook Cobra Cult
Webseite Cobra Cult
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