Exanimis – Marionnettiste – Album Review

Exanimis – Marionnettiste
Herkunft:
Frankreich
Release:
05.03.2021
Label: Klonosphere Records
Dauer:
65:45
Genre:
Symphonic Death Metal


Exanimis-BandExanimis haben sich 2015 in der französischen Stadt Nancy gegründet. Dort steht auch die Music Academy International, alle Bandmitglieder sind ehemalige Studenten.

Ihr erstes Album Marionnettiste bedeutet im Deutschen etwa so viel wie „Puppenspieler“ und hat eine stolze Spielzeit von über einer Stunde. Musikalisch versprechen uns die Franzosen orchestralen Death Metal im Stile von Septic Flesh und Fleshgod Apocalypse.

Aufmerksamkeit ist gefragt

Nach dem sinfonischen Opener ballert The Wrathful Beast mit vertrackten Strukturen und Orchester-Arrangements direkt drauflos. Es wird schnell klar, dass wir es hier nicht mit Hobbymusikern, sondern mit Profis zu tun haben. Dazu growlt Sänger Alexandre Dervieux in bester Tech-Death-Manier seine Gesangslinien ins Mikrofon. Das Playthrough-Video zur Nummer findest du HIER.

Throne of Thorns startet hingegen gemächlich und erinnert ein wenig an Dimmu Borgir zu Zeiten von Puritanical Euphoric Misanthropia. Wie bei allen anderen Songs des Albums versuchen Exanimis auch hier, eine düster-aggressive Atmosphäre zu erzeugen. Wer gerade einmal genug Aufmerksamkeit für dreiminütige Punk-Songs aufbringen kann, ist davon definitiv überfordert. Dasselbe gilt für Stampede of the 10.000, denn dieses Lied ist schon eher ein Opus als ein Metal-Song und eine der stärksten Nummern auf Marionnettiste.

Träume und Albträume

Insgesamt gibt es auf dem Album übrigens drei instrumentale Intermezzos zu finden, die das Gesamtwerk zusammenhalten und einen Bogen über die Story der Songs spannen. Grob gesagt, geht es dabei um Träume und Albträume, was auch in gesprochenen Passagen erzählt wird. Beispielsweise zu Beginn der schrägen Nummer Cogs, Gears & Clockworks, zu der du HIER ein Video findest. In diesem Lied beweisen Exanimis übrigens, dass sie ein tolles Gespür für Übergänge zwischen ruhigeren und technisch versierten Metal-Passagen besitzen.

Bei The Slow Flow of the Spume on the Shore wird es erneut opernhaft-atmosphärisch und es wird erstmals Klargesang angestimmt. Als Hörer versinkt man dabei direkt in den Tönen und immer tiefer in den kafkaesken Klangwelten. Den sprichwörtlichen Vogel haben die Franzosen allerdings mit Cathedral abgeschossen. Metal-Fans, die straighte und schnörkellose Töne bevorzugen, werden bei der 16-minütigen Nummer endgültig das Handtuch werfen. Alle anderen können sich auf einen wilden Ritt zwischen Death, Doom, Symphonic und zig weiteren Metal-Subgenres freuen. Wer Bands gerne in Schubladen steckt, kann mit Exanimis jedenfalls mehrere  Schränke füllen.

Nach einer guten Stunde Spielzeit ist eines klar: Fleshgod Apocalypse und Co haben einen starken Mitstreiter aus Frankreich bekommen.


Fazit
Exanimis liefern auf ihrem Debüt Marionnettiste sinfonisch-technischen Death Metal ab, der seinesgleichen sucht. Bitte mehr davon! Bis dahin gibt es hochverdiente 9 / 10.

Line Up
Alexandre Dervieux – Gesang, Gitarre, Orchester-Arrangements
Julien Marzano – Gitarre
Julien Prost – Bass, Orchester-Arrangements

Tracklist
01. Prélude du songe avant le cauchemar
02. The Wrathful Beast
03. Throne of Thorns
04. Stampede of the 10.000
05. Entracte du sommeil pendant le cauchemar
06. Cogs, Gears & Clockworks
07. The Slow Flow of the Spume on the Shore
08. Cathedral
09. Epilogue du songe après le cauchemar

Links
Facebook Exanimis
Bandcamp Exanimis


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