Demon Head – Viscera – Album Review
Demon Head – Viscera
Herkunft: Dänemark
Release: 29.01.21
Label: Metalblade Records
Dauer: 36:22
Genre: Doom Metal
Das Quintett Demon Head einfach so als Rockband zu bezeichnen, wäre ein großer Fehler. Die Band um Sänger Marcus Ferreira Larsen macht schon seit 2012 gemeinsam Musik und so richtig kann man sie aufgrund ihrer Entwicklung keinem Genre zuordnen. Musikalisch kommen sie wohl am ehesten dem Doom Metal nahe, sie selbst, die sich nicht gerne in Schubladen stecken lassen, würden ihr Musikgenre am ehesten noch als Diabolic Rock bezeichnen.
Die letzten Jahre gab es mit jedem Album einen Labelwechsel. Mit dem letzten Wechsel von Svart Records zu Metalblade ist man nun endgültig beim Major Label und dem zugehörigen Leistungsniveau angekommen. Mit Viscera feiert man den gebührenden Einstand in die Elite des Musikbiz.
Mit Metalblade in der Major League angekommen
Wer die Karriere der gebürtigen Dänen verfolgt hat, wird mir Recht geben, dass die Band bereits eine ereignisreiche Reise hinter sich hat, ihre eigene Signatur zu präsentieren. Während man 2015 noch eine Sturm und Drang Zeit lebte, hungrig nach Abenteuer und musikalischem Vorstoß jagte und sich klassisch rockig präsentierte, wurde es mit den Jahren mehr dem Gothic zugewandt, düsterer und unheimlicher. Trotz steter oder gerade wegen dieser Tendenz entwickelte sich die Band enorm und man darf sehr gespannt sein, was Viscera aufs Ohr bringt.
Den Beginn des zehn Track Albums macht Tooth and Nail, das den Hörer mit einem wunderbar ästhetischen Riffing und hypnotischem Gesang willkommen heißt. Dieser Track ist ein Statement, denn es verspricht vom ersten Ton an den Hörer in diese typische, doomlastige Atmosphäre zu transportieren ohne ihn einzuschläfern. Die Riffs sind ebenso wie beim folgenden The Feline Smile dunkel, ohne schleppend und einschläfernd zu sein.
Die Dänen haben sich definitiv wieder weiterentwickelt und spätestens bei Arrows, na gut, für den ungeübten Hörer bei Magical Death weiß man, dass Demon Head zu Recht bei Metalblade unterzeichnet haben. Technisch perfekt walzen die Riffs aus den Lautsprechern, Marcus Ferreira Larsens Gesang steigt einem buchstäblich vom Unterleib an der Wirbelsäule entlang um im Nacken eine Gänsehaut zu hinterlassen.
Moderne Technik und Underground vereinen ihre Kräfte
Obwohl sich auch bei epischen Tracks wie In Adamantine Chains, das von der Bridge The Lupine Choir und A long Groaning Descent angekündigt wird, noch kein Mitgröhlcharakter breit macht, ist der Hörer definitiv im Fieber. In diesem kalten, verheißungsvollen Fieber, das den Doom Metal so anziehend macht. Die Songs sind allesamt von Flemming Rasmussen, den man von Metallica, Rainbow oder auch Morbid Angel kennt in den legendären Sweet Silence Studios und vom einzigartigen Martin ‚Konie‘ Ehrencrona, In Solitude, Tribulation, Nifelheim, gemischt worden.
Black Torches besticht mit wunderbaren Mellotron Streichern, weiblichem Background Gesang, einsetzenden stampfenden Drums und wird dank kreativem Riffing verheißungsvoll zur Hymne. Das instrumentale Wreath ist eigentlich viel zu schade um nur als Wegweiser für den Closer The Triumphal Chariot of Antimony, HIER gehts zum vorab ausgekoppelten Song, den ich euch als Anspieltipp hier lassen möchte, da es selbst einen wunderbaren Klangteppich darstellt.
Fazit
Viscera von Demon Head ist das Ergebnis, wenn sich der Underground mit Spitzen der Label Elite zusammentut und genau so klingt dieses Album auch! Technisch perfekt wird hier feinster Diabolic Doom Rock präsentiert, der tatsächlich Alleinstellungskriterien aufweist, und die Band dem Underground endgültig entreißen kann um sie als Headliner auf die Bühne zu bringen.
Von mir gibt es hierfür 8.5 / 10.
Line Up
Mikkel Fuglsang – Bass
Birk Gjerlufsen Nielsen – Gitarren
Marcus Ferreira Larsen – Gesang
Thor Gjerlufsen Nielsen – Gitarren
Jeppe Wittus – Schlagzeug
Tracklist
01. Tooth and Nail
02. The Feline Smile
03. Arrows
04. Magical Death
05. The Lupine Choir
06. A long Groaning Descent
07. In Adamantine Chains
08. Black Torches
09. Wreath
10. The Triumphal Chariot of Antimony
Links
Bandcamp Demon Head
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