Contrarian – Nachgefragt bei Brian Mason – Interview
Im Zuge der Veröffentlichung ihres neuen Albums Only Time Will Tell bot sich mir die Gelegenheit, der Band ein paar Fragen zu stellen, die von deren Gitarristen Brian Mason beantwortet wurden.
The original interview in English can be found HERE.
Ingo (Soundmagnet): Danke für deine Zeit meine Fragen zu beantworten! Wie geht es euch, kommt ihr gut durch die speziell für Musiker aktuell schwierige Situation?
Brian (Contrarian): Wir kommen soweit klar. Es ist ein bisschen schwierig für uns nicht miteinander spielen zu können, aber das gibt uns mehr Zeit zum Schreiben und zum Üben.
Ingo: Wie groß waren die Einschränkungen während des Entstehungsprozesses von Only Time Will Tell?
Brian: Einen Großteil des Albums hatten wir bereits vor dem Lockdown aufgenommen. Wir mussten ein wenig warten, um im Mai sicher die Vocals aufnehmen zu können, aber wir haben alles rechtzeitig zum Mixen und Mastern fertiggestellt.
Ingo: Ich finde, die Death Metal und Progressive Metal Elemente auf Only Time Will Tell halten sich die Waage und passen hervorragend zusammen. Siehst du da für euer nächstes Album noch Spielraum zur Verbesserung?
Brian: Ich denke, wir wachsen mit jedem Album ein bisschen. Ich persönlich nahm mir auf diesem Album mehr Zeit die Soli auszuarbeiten. Geschrieben habe ich sie wie immer an Ort und Stelle, aber ich habe neue Dinge ausprobiert und habe mehrere Takes gemacht bis ich etwas Tolles zusammen hatte. Vorher habe ich vielleicht drei oder vier Takes gemacht und aus diesen den besten ausgesucht. Musikalisch denke ich sind wir mit jedem Album gewachsen. Vom Gefühl her wird das nächste Album noch besser ausgearbeitet und wir haben bereits Ideen für eine Verbesserung.
Ingo: Only Time Will Tell ist euer viertes Album. Gab es im Schreibprozess und während der Produktion irgendwelche Unterschiede gegenüber euren früheren Alben? Was denkst du macht Only Time Will Tell so besonders?
Brian: Unterschiede gab es nicht wirklich, auch mit unseren beiden neuen Mitgliedern nicht. Wir haben allesamt getrennt zu unterschiedlichen Zeiten aufgenommen. Es ist eine coole Art es so zu machen, weil wir mit jedem aufgenommen Part sehen können, wie die Songs Form annehmen. Wir haben Neil Kemon dieses Mal den Mix erledigen lassen, was das Resultat wirklich aufgewertet hat. Es klingt gewaltig und richtig voll. Neil hat es einfach drauf.
Ingo: Gibt es etwas auf Only Time Will Tell auf das du besonders stolz bist?
Brian: Für mich persönlich brachte meine Entscheidung eine Lap Steel Gitarre auf dem Instrumental Beat the Clock zu nutzen den Song zu voller Wirkung, zusammen mit den Schlagzeugbreaks. Und ich finde es großartig eine Lap Steel auf einem Death Metal Album zu haben. Abgesehen davon, sind wir einfach stolz darauf, auch mit zwei neuen Mitgliedern ein Album wie dieses auf die Beine zu bekommen. Es scheint so, als wenn jeder in der Band genau weiß was zu tun ist, ohne es explizit zu sagen. Das ist großartig und so wichtig, damit diese Band funktioniert.
Ingo: Mit einer Mischung aus Death Metal und Progressive Metal Elementen experimentieren viele europäische Bands. Wie groß ist deiner Meinung nach die Audienz für eure Art des Progressive Metals?
Brian: Es ist schon seltsam. Ich habe das Gefühl, dass Fans in den USA gewissen Genres zugeneigt sind und Dinge, die ihnen nicht liegen strikt ablehnen. Unsere Hörerschaft in den USA tendiert dazu, Contrarian entweder zu lieben oder sie abzulehnen, weil sie nicht technisch genug produziert sind. Wir nehmen unsere Platten sehr natürlich ohne Quantizierung auf und nehme nicht viele Korrekturen vor. Ich mag es, wenn die Gitarre quiekt oder man eine seltsame Note hört. Wir möchten wie live klingen. Das ist natürlich und eine der Möglichkeiten, unserem Oldschool Death Metal Anspruch Ausdruck zu verleihen. So nimmt man heutzutage normalerweise keine Alben mehr auf, daher polarisieren wir in der Hinsicht.
Ingo: Ich persönlich mag die SciFi Thematik, der ihr im Artwork, im Bandnamen und den Texten Ausdruck verleiht. Was meinst du, werdet ihr dieses Konzept variieren, in welcher Art auch immer?
Brian: Das ist die Angelegenheit von Jim, er schreibt die Texte und das musikalische Grundgerüst. Er gibt zunächst das Artwork nach dem vorgegebenen Konzept in Auftrag und schreibt dann die Musik und die Texte inspiriert vom Artwork. Auch wenn es ungewöhnlich ist, aber so funktioniert es für ihn. Ich denke, wir werden bei den Konzeptalben bleiben. Wir lieben Stories.
Ingo: Liveauftritte sind ja zur Zeit eher schwierig. Habt ihr vor Only Time Will Tell auf der Bühne zu präsentieren, wenn es wieder möglich ist?
Brian: Das ist unser Ziel für die zweite Jahreshälfte 2021. Wir arbeiten daran. Tourplanungen sind zur Zeit so unvorherrsehbar.
Ingo: Wenn ich das richtig sehe, erscheint Only Time Will Tell ebenfalls in einigen sehr interessanten Vinyl Fassungen. Seid ihr Fans von Vinyl oder war dieses eine Entscheidung eures Labels?
Brian: Ein bisschen von beidem würde ich sagen. Niemand von uns ist ein eifriger Sammler von Vinyl, aber ich persönlich bevorzuge Vinyl gegenüber CDs. Ich höre Vinyl zuhause und überall anders streame ich Musik. Das Label wird sicher wissen, dass Metal Nerds Vinyls lieben und bestehen darauf Vinyls zu machen. Daher wird die Motivation gegenseitig sein. Streaming ist das Hauptgeschäft, aber CD und Vinyl sind ebenso wichtig.
Ingo: Magst du einen Blick in die Zukunft riskieren? Habt ihr irgendwelche Pläne was als nächstes von Contrarian kommt, wobei es sicher zur Zeit schwierig ist etwas zu planen?
Brian: Wir sind zur Zeit in der Vorplanung zu unserem nächsten Album. Das Artwork haben wir in Auftrag gegeben und das generelle Konzept steht. Ich denke wir werden weiterhin neue Dinge austesten und ich freue mich darauf damit zu starten, wenn die Zeit reif ist.
Ingo: Gibt es noch irgendetwas, was du unseren Lesern mitgeben möchtest?
Brian: Danke für eure Unterstützung und wir können es kaum erwarten zu erfahren, was ihr von Only Time Will Tell haltet.
Ingo: Danke nochmal für deine Zeit und Mühe!
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