Nibiru – Panspermia – Album Review

Nibiru – Panspermia
Herkunft:
Italien
Release:
13.11.2020
Label: Argonauta Records
Dauer:
66:49
Genre:
Sludge Metal / Black Metal / Drone


Nibiru-BandManche Bands lassen sich nur als „anders“ beschreiben. Nibiru aus Italien gehört dazu. Die Band vereint nämlich ihre Muttersprache mit den henochischen Schlüsseln. Diese sind Teil einer magischen Sprache, die angeblich im 16. Jahrhundert einem Medium übermittelt wurde.

Mit dieser Herangehensweise hat es die 2012 gegründete Combo auf bislang fünf Alben und eine EP gebracht. Album Nummer Sechs, Panspermia, fügt sich nahtlos in die okkulte Welt der Italiener ein. Diese ist musikalisch irgendwo zwischen Black Sabbath, Neurosis, Shining, dem Dark Wave der 1980er Jahre und jeder Menge Drone-Klängen angesiedelt.

Ein bisschen Drone muss sein

Obwohl das Album nur vier Lieder beinhaltet, kommt es auf eine Spielzeit von stolzen 66 Minuten. Bei dieser Länge sind die Songs natürlich sehr atmosphärisch und schallen gut abgemischt aus den Boxen. Davon kannst du dich mit dem offiziellen Trailer selbst überzeugen, den du HIER findest.

Der Drone-Anteil ist in den Liedern insgesamt sehr hoch, was dem Hörer einiges abverlangt. Sobald die Gitarren einsetzen, hat man es musikalisch mit experimentellem Sludge zu tun. Sänger Ardat variiert zwischen knurrenden Growls, Screams und mehr oder minder klaren Passagen. Der Gesang steht hier nicht im Vordergrund, viel eher trägt er zur Verstärkung der bedrückenden Atmosphäre bei.

Manche Passagen schmerzen schon fast beim Anhören, andere wiederum wirken sehr psychedelisch. Was auch immer diese Band gerade macht, sie fordert dafür volle Aufmerksamkeit ein. Nibiru beschreiben sich selbst als „schweres, verstörendes Ritual für Körper, Geist und Seele“ – und damit hat die Combo vollkommen recht.


Fazit
Nibiru sprechen vor allem Fans experimenteller Klänge an, die kein Problem mit überlangen Songs und jeder Menge Drone sowie Synthies haben. Wer klare Strukturen und knackige Gitarrentöne mag, wird damit wenig anfangen können. Wer sich darauf einlassen kann und will, wird beim Hören aber tatsächlich eine Art spirituelle Erfahrung erleben. Auf jeden Fall werden sich an Panspermia die Geister scheiden. Objektiv bewerten lässt  sich die Platte dadurch aber kaum. Weil die Band genau weiß was sie tut, wo sie hin will und wie sie Reaktionen beim Hörer erzeugt, gibt es für das Album 7 / 10.

 

Line Up
Ardat – Gitarre, Percussions, Gesang
RI – Bass, Drone, Synthesizers
L.C.s Chertan – Schlagzeug

Tracklist
01. Alkaest
02. Aqua Solis
03. Efflatus
04. Kteis

Links
Facebook Nibiru
Webseite Nibiru


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