Glacier – The Passing Of Time – Album Review
Glacier – The Passing Of Time
Herkunft: Portland / USA
Release: 30.10.2020
Label: No Remorse Records
Dauer: 40:11
Genre: Heavy Metal / US Metal
Die Geschichte um Glacier ist schon ein wenig verrückt. Mit einem einzigen Release in ihrer Bandgeschichte wurden sie vor 35 Jahren zur Underground Kultband. Dazu kommt, das es sich bei dem gleichnamigen Release lediglich um eine Mini-LP handelt. Dass diese fünf Songs dann auch noch von drei verschiedenen Sängern eingesungen wurden, setzt dem Ganzen dann nur noch das Sahnehäubchen auf.
Wie wird man so zum Kult? Es liegt an der Qualität der Musik. Durch die punktgenaue Landung dieses Stücks US Metal wurden 1985 die Herzen der hungrigen Meute getroffen und diese bedankte sich prompt mit der szenetypischen Treue.
Erste Anzeichen für eine Rückkehr
Nachdem Sänger Michael Podrybau 2016 eine Glacier Tribute Band geschaffen hatte und mit dieser 2017 beim Keep it True Festival auftrat, waren die Fans schon etwas aus dem Häuschen. Zusätzlich legten No Remorse Records 2017 die MLP im Rahmen der Reihe Cult Metal Classics neu auf und machte sie so zu bezahlbaren Preisen wieder zugänglich. Was lag da näher, als über ein Studio Comeback nachzudenken? Und nun ist es soweit, denn mit The Passing Of Time liegt endlich die lang erwartete Kampfansage vor.
Die bange Frage – Kult oder Enttäuschung?
Der Opener Eldest And Truest zieht mit Schlachtrhythmen auf und galoppiert in bester US Power Manier los. Die Melodielinien sind leicht nachvollziehbar, der Refrain geht ins Ohr und die Gitarrensoli lassen kein Wünsche offen. Das dazugehörige Lyricvideo könnt ihr HIER sehen.
Es folgt mit Live for the Whip ein Track mit langer Entstehungsgeschichte bei dem noch die Originalmitglieder Loren Bates und Tim Proctor mitmischten. Auch live wurde der eingängige Titel schon präsentiert, wie man HIER hören und sehen kann.
Bei Ride Out wird die Geschwindigkeit etwas gedrosselt, doch Rhythmus und Gitarrenriffs sind fordernder und dominanter. Ebenfalls aus alten Zeiten stammt die musikalische Idee für Sands Of Time. Nach einem balladesken Anfang nimmt der Song fahrt auf und lässt Dampf ab, aber nicht ohne im Ohr zu bleiben.
Es folgt ein riffbetonter Stampfer namens Valor. Hier kann man zu purem Heavy Metal die Fäuste und das Haupthaar schütteln. Mit Into The Night feuern Galcier dagegen eine wunderbare Speedgranate mit langen Sologitarrenparts ab. Die Basslinie und Melodien bei Infidel atmen eine gehörige Portion Metal à la Iron Maiden und lassen inklusive Mitsing-Refrain keine Wünsche offen.
Episch beginnt The Temple and the Tomb bevor ein Tempowechsel und kräftiges Gitarrengeschredder den Hörer hochreißen. Anschließend gibt für alle Gitarre satt und ausschließlich zufriedene Gesichter, das dieses Studiocomeback nach 35 Jahren geglückt ist.
Fazit
The Passing Of Time ist ein durch und durch gelungenes Album ohne jegliche Schwächen. Es gibt klasse Melodien, eingängige Refrains, Gitarren ohne Ende und eine tolle Produktion. Die Zeit wird es zeigen, ob die Fans auch dieses Album in den Kultstatus erheben. Ich hatte genau so viel Glacier erwartet und nun auch bekommen. Dafür mein Dank und 9 / 10.
Line Up
Michael Podrybau – Gesang
Michael Maselbas – Gitarre
Marco Martell – Gitarre
Adam Kopecky – Schlagzeug
Alex Barrios – Bass
Tracklist
01.Eldest and Truest
02.Live for the Whip
03.Ride Out
04.Sands Of Time
05.Valor
06.Into The Night
07.Infidel
08.The Temple and the Tomb
Links
Webseite Glacier
Facebook Glacier
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