Electric Feat – Electric Feat – Album Review
Electric Feat – Electric Feat
Herkunft: Athen / Griechenland
Release: 24.02.20
Label: Inner Ear Records
Dauer: 36:19
Genre: Hard Rock / Psychedelic Rock
Electric Feat aus Athen präsentieren mit dem gleichnamigen Album ihren Einstand in die Musikwelt. Vom ersten Ton haben sie mich auf ihre Seite gezogen, denn sie spielen genau das, was ich privat liebe und höre: Alten 1970er Jahre psychedelic-angehauchten Hardrock. Und trotzdem ist da etwas, was mich vom großen Jubel abhält.
Es sind die vielen Zitate von großen Bands, die warme Erinnerungen wecken und trotzdem das Gefühl hinterlassen, dass hier mehr Eigenständigkeit gut gewesen wäre.
Alles startet mit It’s Alright (With You), einer Beziehungsabrechnung in Midtempo. Der Song orientiert sich am Hardrock der späten 1960er Jahre und versucht nicht durch instrumentale Dichte oder Effekthascherei Anschluss an die Moderne zu finden. Auch wenn der Gesang beim folgenden Lizard Queen etwas an Spannung gewinnt, bleibt er doch im großen und ganzen farb- und harmlos. Macht euch selbst ein Bild vom Song HIER.
Lediglich der instrumentale, experimentelle Mittelteil entzückt mit seinem Zusammenwirken von Percussion, Bass und Gitarre.
Was Electric Feat für Vorbilder in den 1970er Jahren haben, hört man in den folgenden Stücken sehr deutlich. So bekommt man bei Song Of Disobedience und vor allem bei The Caveman eine gehörige Portion The Doors mit präsentiert. Vertreten ist auch Black Sabbath bei Leather Jacket mit dem geborgten Bassriff aus N.I.B. und die Band rettet das Ganze (wieder) nach einem Tempowechsel mit stimmigem Instrumentalteil, der abschließend den Kreis zu Electric Funeral von Black Sabbath schließt.
Das weckt tolle Erinnerungen beim Hörer und täuscht darüber hinweg, dass auch die zwei folgenden Nummern Subatomic Plane und Blackwood Secrecy kaum eigenes Hitpotential entwickeln.
Zunehmend spürt man, dass die Songs mehr gefallen, wenn die Band nur die Instrumente sprechen lässt und wie zum Beispiel am Ende von Blackwood Secrecy, wo geschickt ein Drumsolo einflochten wird, dass nahtlos in Son Of Evil, das ihr HIER hören könnt, übergeht. Hier mischen sich auf nur zwei Minuten Hardrock- mit Doomelementen und rauhen Vocals
– mein persönliches Highlight auf der Platte.
Harmlos kommt der Anfang von Fogdancing daher und auch die sich aufbauende Dynamik kann das Stück noch aufpeppen, wenngleich nicht retten.
Das Album schließt mit Bring Something For The Night, dem mit fünf Minuten längsten Stück des Albums. Auch hier kommt das Konzept des ruhigen Anfangs mit langsam steigender Dynamik zur Anwendung.
Fazit:
Ich bin mit mir selbst uneinig, ob ich diese Platte wegen ihres 1970er Jahre Charmes loben soll oder hier nur ein großer nostalgischer Rückblick, ein persönlicher Tribut, vorliegt.
Wer seine Freunde an Bands wie Black Sabbath, Necromandus, Lucifer Was und alten Deep Purple hat, dem kann ich das Album problemlos empfehlen.
Trotzdem ich mit dem farblosen Gesang hadere, gewinne ich dem Album dieses warme Bauchgefühl beim Hören alter, vertrauter Musik ab, was auch an der guten Produktion liegt. Von mir eine 7 / 10.
Line-Up
Georgios Dimakis – Gesang, Percussion
Dionysis Nanos – Gitarre
Themos Ragousis – Bass
Kostas Stergiou – Schlagzeug, Percussion
Tracklist:
01. Its Alright
02. Lizard Queen
03. Song Of Disobedience
04. The Caveman
05. Leather Jacket
06. Subatomic Plane
07. Blackwood Secrecy
08. Son Of Evil
09. Fogdancing
10.Bring Something For The Night
Links
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Bandcamp: www.electricfeat.bandcamp.com